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Digitalisierungsstrategie im Gesundheitswesen: Akzeptanz in der Bevölkerung 

In vorherigen Blogbeiträgen haben wir bereits über die Digitalisierung im Gesundheitswesen und die relevanten Datenschutz- sowie Informationssicherheitsaspekte berichtet und analysiert. Eine bislang unzureichend behandelte Frage betrifft die effektive Einbindung der Patienten in die Digitalisierungsstrategie. Diese ist jedoch entscheidend, um langfristig die Digitalisierung im Gesundheitswesen sowie den Datenschutz und die Informationssicherheit zu gewährleisten. 

Eine Masse an Menschen, die die deutsche Bevölkerung widerspiegelt
Digitalisierungsstrategie im Gesundheitswesen und die deutsche Bevölkerung im Einklang? Eine Studie bringt Klarheit. | Von: ZayWin-adobe.stock.com | DATEI NR.:  670322756 

Digitalisierung im Gesundheitswesen: der aktuelle Stand  

Obwohl zahlreiche Anwendungen wie Gesundheits-Apps und die elektronische Patientenakte (ePA) bereits im Gesundheitswesen integriert wurden, hinkt das Niveau der Digitalisierung des deutschen Gesundheitssystems noch deutlich hinter anderen Industriestaaten wie Dänemark, Estland oder Israel hinterher. In dieser Hinsicht führte die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte eine detaillierte Studie durch, die diesen Aspekt genauer beleuchtet. Wir möchten darauf hinweisen, dass wir in diesem Blogbeitrag nicht auf die Forschungsergebnisse von Deloitte eingehen werden. Stattdessen möchten wir lediglich unsere Ansichten zu den Fragen darlegen, die der Studie zugrunde liegen. 

Der Fokus liegt auf den wesentlichen Fragen, die entscheidend für den Erfolg der Digitalisierung im Gesundheitswesen sind. Dies ermöglicht es, ein grobes Stimmungsbild der Bevölkerung darzustellen und gegebenenfalls Schwerpunkte zu erkennen, die für die zukünftige Optimierung relevant sind. Im Folgenden werden die einzelnen Digitalisierungsmaßnahmen sowie die entsprechende Nutzung der Daten separat betrachtet und analysiert

Ein Mann, der mit einer Lupe Personendaten untersucht
Die Digitalisierung des Gesundheitswesens hat in Deutschland noch aufholbedarf. 
| Bildquelle: Von Looker_Studio-adobe.stock.com | DATEI NR.:  625078650 

Nutzung der elektronischen Patientenakte (ePA) 

  • Wie weit reicht der Kenntnisstand bzgl. der ePA ? 

Wie bereits unsere früheren Newsletter-Beiträge festgestellt haben, gewinnt die Integration der ePA im Gesundheitswesen an Fahrt, insbesondere durch die jüngsten Gesetzesreformen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Die Implementierung und Nutzung der ePA werden kontinuierlich ausgebaut. Dennoch besteht weiterhin Nachholbedarf in Bezug auf die Interoperabilität zwischen den verschiedenen Systemen

  • Wie hoch sind die zu erwartenden Nutzerzahlen der ePA ? 

Die Nutzerzahlen können je nach Region erheblich variieren. Die Verbreitung der ePA sowie die Akzeptanz in der Bevölkerung steigen jedoch nach wie vor. Zusätzlich spielen Regularien und die anstehenden technischen Herausforderungen eine bedeutende Rolle für die zukünftigen Nutzerzahlen. Wahrscheinlich verfügen Krankenkassen und Gesundheitsbehörden über genauere Zahlen und können Rückschlüsse ziehen. 

Gesundheitsdatennutzung zu Forschungszwecken 

  • Welche Bedenken werden bezüglich des geplanten Zugangs von Unternehmen zu den gesammelten Gesundheitsdaten zur Förderung der Forschung geäußert? 

Grundsätzlich handeln Unternehmen mit dem Ziel, Gewinn zu erzielen, wodurch die ethischen und moralischen Grundsätze, insbesondere im Hinblick auf Gesundheitsdaten, als schwierig zu bewerten sind. Fragen zur Sicherheit und zum potenziellen Missbrauch der gesammelten Daten könnten für die Patienten von besonderer Bedeutung sein.  

Andererseits ist Forschung unerlässlich, um Fortschritte in der Digitalisierung des Gesundheitswesens zu erreichen und eine höhere Effektivität voranzutreiben. Die Zukunft wird zeigen, wie gut sich der Datenschutz im Bereich der Forschung bewährt. Denn nur wenn die Daten in der Forschung strengen Sicherheitsstandards unterliegen und diese eingehalten werden können, lässt sich das Vertrauen der Bevölkerung sicherstellen und somit die Forschung vorantreiben. Ohne Zugang zu Gesundheitsdaten müssten erneut freiwillige Studien durchgeführt werden, was Zeit und somit Kosten verursachen würde. 

Telemedizinische Sprechstunde mit einer Mutter mit kleinem Sohn
Die Nutzung von Gesundheitsdaten bedarf auch in der Forschung strengen Regulierungen. | Bildquelle: Von Robert Kneschke-adobe.stock.com | DATEI NR.:  376635667 

Nutzungsbereitschaft von assistierter Telemedizin 

  • Wie hoch ist die Nutzungsbereitschaft für die geplante Möglichkeit, professionelle Assistenz zur Inanspruchnahme von Telemedizin in Apotheken zu erhalten? 

Generell hat das Interesse an der Nutzung von Telemedizin in vielen Bevölkerungsgruppen stark zugenommen. Insbesondere die COVID-19-Pandemie und die Lockdowns haben die Inanspruchnahme von telemedizinischen Sprechstunden erhöht. Ein Vorteil besteht vor allem darin, dass Telemedizin Gesundheitsfragen schnell und unkompliziert klären kann. Auch Routine-Sprechstunden, wie beispielsweise die Ausstellung von Krankschreibungen für den Arbeitgeber, können schneller erfolgen. 

Nutzungsbereitschaft des E-Rezepts 

  • Wie hoch ist die Nutzungsbereitschaft für das E-Rezept? 

Dies ist stark abhängig von der Verfügbarkeit der Liefergebiete, dem Vertrauen in die Technologie und der Benutzerfreundlichkeit der Anwendungen, die für die Bestellung benötigt werden. Es ist anzunehmen, dass sich diese Bedingungen allmählich verbessern werden, wodurch die Attraktivität der Nutzung des E-Rezepts steigen dürfte. Insbesondere in ländlichen Gebieten, wo die Infrastruktur nicht so umfassend ausgebaut ist wie in Großstädten, könnten Verbesserungen eine größere Bedeutung haben. 

Ärztin klärt Patientin auf
Die Nutzungsbereitschaft von digitalen Lösungen im Gesundheitswesen steigt kontinuierlich an. | Bildquelle: Von Ismail/peopleimages.com | DATEI NR.:  627439198 

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Problem der Digitalisierung des Gesundheitswesens weniger in der Verfügbarkeit digitaler Zugangsmöglichkeiten liegt, sondern eher in der Akzeptanz innerhalb der Bevölkerung, insbesondere bei älteren Menschen. Es reicht nicht aus, moderne Anwendungen, Richtlinien und die Aufforderung an die Bevölkerung zu stellen, sich an neue digitale Prozesse zu gewöhnen. Es ist ebenso wichtig, dass das Personal im Gesundheitswesen und staatliche Stellen mit kompetentem Fachpersonal besetzt sind, welche die Digitalisierung aktiv unterstützen und dies auch den Patienten gegenüber wirksam kommunizieren, um das Vertrauen der Bevölkerung zu gewinnen. 

Letztendlich ist eine Zusammenarbeit des Staats, Unternehmen, Institutionen im Gesundheitswesen und der Mitarbeiter gefragt, um das Vertrauen und die Akzeptanz der Bevölkerung in Bezug auf die Digitalisierung zu gewinnen. Zu diesem Zeitpunkt ist es jedoch zu früh, um zu beurteilen, ob die Digitalisierungsstrategie der Regierung erfolgreich war oder nicht.  

Dies ist lediglich eine vorläufige Einschätzung. Aussagekräftige Schlussfolgerungen können wohl erst im Rückblick nach 10-15 Jahren gezogen werden. In der Zwischenzeit können solche vorläufigen Einschätzungen jedoch eine effektive Möglichkeit bieten, Schwachstellen und offene Punkte anhand der allgemeinen Stimmung in der Bevölkerung zu identifizieren und zu verbessern. 

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Quellen: 

https://www.epo.org/dehttps://www2.deloitte.com/de/de/pages/life-sciences-and-healthcare/articles/digitalisierung-im-gesundheitswesen-2023.html  

https://www.epo.org/deElektronische Patientenakte (bundesgesundheitsministerium.de) 

https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/digitalisierung/daten-fuer-die-forschung-und-versorgungDaten für die Forschung und Versorgung (bundesgesundheitsministerium.de) 

https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/begriffe-von-a-z/t/telemedizin/Telemedizin (bundesgesundheitsministerium.de) 

https://www.aok.de/gp/aerzte-psychotherapeuten/telemedizinTelemedizin: Definition, Grundlagen, Projekte: AOK Gesundheitspartner 

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