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Telemetrie und Gesundheitsdaten im digitalen Gesundheitswesen 

Mit der Fortschreitung der Digitalisierung innerhalb des Gesundheitswesens wird auch die Telemetrie an Bedeutung gewinnen. Es gibt verschiedene Anwendungsgebiete der medizinischen Telemetrie, dessen Vorteile wir in diesem Blogartikel erläutern werden. Außerdem gehen wir auf die Herausforderungen im Bereich Datenschutz und Informationssicherheit ein, welche die Telemetrie und Digitalisierung mit sich ziehen. 

Die Reformen des Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach wurden in den letzten Monaten ausführlich von Medien, Fachleuten und auch in unserem monatlichen Newsletter beleuchtet und analysiert. Dabei standen die Persönlichkeitsrechte der Patienten im Fokus im Hinblick auf die fortschreitende Digitalisierung im Gesundheitswesen. Das Ziel bestand darin, ein Gleichgewicht zwischen den Persönlichkeitsrechten der Patienten und den Maßnahmen zur Digitalisierung des Gesundheitswesens zu schaffen. 

Ein besonderes Augenmerk wurde auf die Gesetzgebung bezüglich des Datenschutzes gelegt, während Telemetrie und Diagnosedaten im Gesundheitswesen nur am Rande erwähnt wurden, ohne einen Blick in deren zukünftige Entwicklung zu werfen. Dabei wird erwartet, dass Telemetrie und Diagnosedaten künftig eine immer bedeutendere Rolle spielen werden

Der Einsatz von Telemetrie wird dabei zahlreiche Herausforderungen aufwerfen, die neue Lösungsansätze erfordern. 

Die fortschreitende Digitalisierung bringt neue Herausforderung im Bereich des Gesundheitswesens mit sich. | Bildquelle: Von shahzaib | DATEI NR.: 612020676

Was sind Telemetriedaten?  

Telemetrie bezieht sich hauptsächlich auf die Fernüberwachung und Übertragung von Daten, indem medizinische Geräte Diagnosedaten über Patienten erstellen, überwachen und übermitteln. Diese Echtzeitdaten werden direkt an medizinisches Fachpersonal und Kliniken übertragen und können im Ernstfall nicht nur Zeit sparen, sondern sogar Leben retten. Ein Beispiel dafür ist die Anwendung dieser Überwachung und Datenübertragung auf Intensivstationen. 

Vorteile der Telemetrie im Gesundheitswesen 

Insbesondere Patienten auf Intensivstationen benötigen eine kontinuierliche Überwachung und sofortige Behandlung bei auftretenden Symptomen. Dabei werden verschiedene Vitalparameter wie Herzfrequenz, Blutdruck und Sauerstoffsättigung im Blut kontinuierlich überwacht. Diese Daten ermöglichen es dem medizinischen Fachpersonal, unabhängig vom Patientenstandort, eine fortlaufende Überwachung sicherzustellen und bei Veränderungen der Vitalparameter schnell reagieren zu können. Die Nutzung von Telemetrie und Diagnosedaten verbessert somit die Patientenversorgung und ermöglicht die Überwachung mehrerer Patienten gleichzeitig, was wiederum zu einer Reduzierung des medizinischen Personals und damit verbunden zu geringeren Krankenhauskosten führt. Dies spiegelt sich letztendlich auch in niedrigeren Krankenversicherungsbeiträgen wider, wovon die Patienten profitieren. 

Neben der Kostensenkung tragen Telemetrie und Diagnosedaten maßgeblich zur Forschung und Entwicklung neuer Behandlungsmethoden und Medikamente im medizinischen Bereich bei, ermöglicht durch die enorme Menge an gesammelten Gesundheitsdaten. 

Durch die anonymisierte Analyse und Auswertung dieser Daten nach auffälligen Mustern und Trends müssen weniger Studien mit freiwilligen Probanden durchgeführt werden, was letztlich die Forschungskosten senkt

Was sind Diagnosedaten im Gesundheitswesen?

Diagnosedaten enthalten Informationen über festgestellte Krankheiten bei Patienten sowie deren Behandlungsverläufe. Sie stammen aus verschiedenen Quellen wie Labor Auswertungen und klinischen Studien. Auch die zuvor erwähnten Telemetriedaten gehören zu diesen Diagnosedaten. Daher handelt es sich um äußerst sensible personenbezogene Informationen, deren Schutz in einem angemessenen Verhältnis zur Digitalisierung des Gesundheitswesens stehen muss. 

Digitale Lösungen erfordern angemessene Maßnahmen zum Schutz der Gesundheitsdaten. | Bildquelle: Von Icon-Duck | DATEI NR.: 641400170

Herausforderungen im Bereich Datenschutz und Informationssicherheit bei der Nutzung von Telemetrie

Die Nutzung von Telemetrie und Diagnosedaten birgt neben zahlreichen Vorteilen auch Herausforderungen im Bereich Datenschutz und Informationssicherheit. Schwere Beeinträchtigungen können nur durch angemessene Sicherheitsvorkehrungen vermieden werden, die nach sorgfältiger Risikoprüfung implementiert werden müssen. 

Eine angemessene Verschlüsselung spielt eine entscheidende Rolle bei der kontinuierlichen Überwachung und Übertragung von Vitaldaten und Behandlungsverläufen. Eine unzureichende Verschlüsselung könnte Hackern den Zugang zu diesen sensiblen Daten ermöglichen, was potenziell Menschenleben gefährden könnte. Daher muss sichergestellt werden, dass die neuesten Verschlüsselungsstandards regelmäßig auf Sicherheitslücken überprüft und angewendet werden

Neben einer angemessenen Verschlüsselung sind Zugriffsbeschränkungen von großer Bedeutung. Frühere Vorfälle, in denen Hackergruppen in Gesundheits-Apps eindringen konnten, verdeutlichen die Notwendigkeit eines gut durchdachten Rollen- und Benutzerkonzepts, um unbefugten Zugriff auf sensible Gesundheitsdaten zu verhindern. So konnten beispielsweise in der Vergangenheit sogenannte Gesundheits-Apps gehackt werden. Dies geschah durch die Manipulation von Zugangsdaten sowie durch die Vortäuschung falscher Identitäten. 

Dementsprechend müssen noch einige Stellschrauben nachgezogen werden. Aufgrund der Tatsache, dass nicht alle Datenschutzvorfälle aufgedeckt werden, wird die Dunkelziffer der unaufgeklärten bzw. nicht identifizierten Datenschutzvorfälle höher liegen. Daher sollten Maßnahmen ergriffen werden, Datenschutzvorfälle aus der Vergangenheit aufzuklären. 

Jeder aufgeklärte Fall, schließt eine Lücke um System bzw. im Geschäftsprozess und trägt zur kontinuierlichen Weiterentwicklung des Datenschutzmanagementsystems bei. 

Die Globalisierung hat dazu geführt, dass Gesundheitsdaten nicht nur zwischen Bundesländern, sondern auch international ausgetauscht werden. Daher ist die Einhaltung nationaler und internationaler Normen und Richtlinien wie der DSGVO innerhalb der EU oder HIPAA in den USA von großer Bedeutung. Es bedarf einer genauen Prüfung und Anpassung, um sicherzustellen, dass Datenübermittlungen zwischen amerikanischen Gesundheitsdienstleistern und europäischen Unternehmen den erforderlichen gesetzlichen Standards entsprechen. 

Um die Sicherheit von Gesundheitsdaten zu gewährleisten, sind angemessene Sicherheitsmaßnahmen notwendig. | Bildquelle: Von Mediaparts-stock.adobe.com | DATEI NR.:  579165778 

Telemetriedaten und künstliche Intelligenz 

Mit der zunehmenden Bedeutung von Daten im Gesundheitswesen gewinnt die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in die Verarbeitung von Telemetrie- und Diagnosedaten an Relevanz. Diese Entwicklung verspricht, die Effizienz und Genauigkeit der Gesundheitsversorgung zu verbessern

Jedoch erfordert dies besonderes Augenmerk auf Datenschutz und Sicherheit, da KI Potenzial hat, Gesundheitsdaten zu analysieren und Muster zu erkennen, um die Gesundheitsversorgung zu optimieren und personalisierte Behandlungspläne zu erstellen. Beispiele für KI-Anwendungen im Gesundheitswesen umfassen die automatisierte Auswertung medizinischer Bilder sowie die Erstellung von Behandlungsplänen

Ein weiterer wichtiger Aspekt der zukünftigen Entwicklung von Telemetriedaten liegt in der verstärkten Integration mit Wearable-Technologien und tragbaren Geräten. Diese Geräte werden zunehmend in den Alltag integriert und ermöglichen eine kontinuierliche Erfassung und Übertragung von Gesundheitsdaten in Echtzeit. Es bleibt abzuwarten, wie gut sich die tragbaren Geräte im Alltag bewähren. Damit wird eine breitere Palette von Gesundheitsdaten erfasst und ermöglicht eine umfassendere und präventivere Gesundheitsversorgung. 

Fazit 

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass künftig die Sicherheit und der Datenschutz von Telemetriedaten und Diagnosedaten eine übergeordnete Rolle spielen wird. Mit der zunehmenden Menge an sensiblen Gesundheitsdaten, die erfasst und übertragen werden, wird eine robuste Sicherheitsinfrastruktur von entscheidender Bedeutung sein, um die Integrität und Vertraulichkeit dieser Daten zu gewährleisten. 

Insgesamt deutet die Zukunft der Telemetriedaten darauf hin, dass sie eine tragende Säule in der Weiterentwicklung des Gesundheitswesens werden. Ihre fortschrittliche Anwendung wird es ermöglichen, die Patientenversorgung zu verbessern, Diagnosen zu optimieren und letztendlich dazu beizutragen, dass Gesundheitsprobleme früher erkannt und effektiver behandelt werden können. Datenschutzrechtlich bleibt es abzuwarten, wie sich die nationalen sowie internationalen Gesetze und Richtlinien sich bzgl. der vermehrten Nutzung von Telemetrie und Diagnosedaten anpassen. 

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