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KI im Gesundheitswesen: Schutz von Gesundheitsdaten 

In der Ära der Digitalisierung haben sich zahlreiche innovative Technologien entwickelt, darunter viele, die auf künstlicher Intelligenz (KI) basieren. Doch mit ihrer Nutzung entstehen auch stetig neue Fragen rund um Datenschutz. Dieser Blogartikel beleuchtet die Herausforderungen von KI im Gesundheitswesen, ordnet diese datenschutzrechtlich ein und bietet abschließend praktische Handlungsempfehlungen. 

Einsatz neuer Technologien im Gesundheitswesen 

In Sachen Digitalisierung hängt Deutschland seinen europäischen Nachbarländern, den Vereinigten Staaten sowie dem vereinigten Königreich immer weiter hinterher. Es ging bis 2019 nur schleppend voran. Etwas Schwung in den Fortschritt der Digitalisierung brachte dann zuletzt dann doch die Corona-Pandemie. Home-Office, Videosprechstunden für Patienten, elektronischer Austausch von Gesundheitsdaten und Online-Rezepte sind nur einige der Errungenschaften der letzten Jahre. 

Die Digitalisierung und neue Entwicklungen wie KI werfen neue Herausforderungen im Datenschutz auf. | Bildquelle: Von ipopba  | DATEI NR.: 604538163 

Kritiker haben diese Fortschritte selbstverständlich unter die Lupe genommen und breit diskutiert. Insbesondere wurde immer wieder der Schutz der personenbezogenen Daten und die damit verbundene Freiheit bzw. das informationelle Selbstbestimmungsrecht in den Raum geworfen. 

Nichtsdestotrotz haben sich in den letzten Jahren Befürworter und Kritiker weitestgehend darauf geeinigt, dass die Verwaltungsprozesse verschlankt werden müssen. Mitarbeitende müssen, auch aufgrund des Fachkräftemangels, entlastet werden bei der Arbeit. Somit schien zunächst erstmal die Debatte, um die Digitalisierung im Gesundheitswesen sich zu beruhigen. 

Entwicklung im Bereich von KI

Diese Ruhe war allerdings nicht von langer Dauer, denn bereits im November 2022 verkündete das US-amerikanische Unternehmen OpenAI seine neuste Technologie, namens „Chat GPT (Generative Pre-trained Transformer)“, eine sprachbasierte Anwendung. Diese ist ein Chatbot, der beispielsweise E-Mails verfassen kann, Unterhaltungen führt, in der Lage ist Apps zu entwickeln oder aber die Projektkoordination bzw. Aufgabenverwaltung am Arbeitsplatz übernehmen kann. Eine bahnbrechende Entwicklung, die in den kommenden Jahren unser Leben beeinflussen, verändern und nicht mehr aufzuhalten sein wird laut Experten.  Mit Hinblick auf den rasanten Fortschritt dieser Technologie, werden künftig mit hoher Wahrscheinlichkeit viele Jobs wegfallen bzw. weitere KI basierte Anwendungen diese ersetzen werden. Zugleich sind sich Experten und Kritiker einig, dass KI ebenso viele neue Jobs und auch Möglichkeiten für uns Menschen kreieren wird.  

Herausforderungen und Handlungsempfehlungen im Umgang mit KI im Gesundheitswesen

Insbesondere im Umfeld des Gesundheitswesens wird sich die Frage stellen, ob KI den Schutz der personenbezogenen Daten weiterhin gewährleisten kann und weiter welche Einsatzbereiche sich für die KI anbieten werden. Darüber hinaus wird die Frage zu klären sein, wer die Haftung für Datenschutzvorfälle übernehmen wird und ob sich die KI auch an die Vorgaben hält oder eigenständig von Anweisungen abweicht. Letztlich wird wohl auch das Thema Cybersicherheit wieder eine große Rolle spielen. Viele Fragen, die noch zu spannenden Diskussionen künftig führen dürften.  
 
Selbstverständlich können wir nicht auf alle Fragen eine Antwort geben. Da die Entwicklung der KI sehr dynamisch ist, muss sich auch der Gesetzgeber entsprechend anpassen. Folgende Handlungsempfehlungen können wir hier für den Einsatz von KI im Gesundheitswesen jedoch mit an die Hand geben: 

Das Vertrauen von Ärzten und Patienten in KI stärken 

Ärzte und Personal müssen darin geschult und aufgeklärt werden, wie die KI im Arbeitsalltag, insbesondere im Umgang mit Gesundheitsdaten, einzusetzen ist. Darüber hinaus gilt es auch jeden einzelnen Mitarbeiter über die Risiken aufzuklären. Neben den Ärzten und dem Personal bedarf es aber auch Aufklärung gegenüber den Patienten. Schließlich handelt es sich hier um die Gesundheitsdaten von diesen. Es sollte daher eine Aufklärungskampagne gestartet werden, primär für die älteren Generationen, die etwas weniger technikaffin sind. 

Responsible AI – Ethik und Regulierung 

Es muss klar definiert werden, wer die Verantwortung für Diagnosen, die mit Unterstützung der KI erstellt worden sind, am Ende tragen muss. Einig sind sich Experten und Kritiker in einem Punkt, dass die KI einerseits streng kontrolliert bzw. hoch regulierte Rahmenbedingungen benötige und andererseits zugleich ausreichen Freiraum für Weiterentwicklung und Innovationen für Fortschritt bieten muss. Es gilt, die richtige Balance zu finden. Dies wird wohl nur mit Vertretern aus der Wirtschaft und der Politik möglich sein. 

Datenschutz beim Einsatz von KI im Gesundheitswesen

Nach wie vor wird das hochkomplexe Thema Datenschutz auch beim Einsatz von KI im Gesundheitswesen weiterhin eine große Rolle spielen, sodass ein Berg an Arbeit künftig auf die Datenschützer zukommen wird. Gerade in Hinblick auf die großen Datenmengen, die die KI-Speichern und austauschen wird. 

In solch einem Szenario wird sich bei der Datenverarbeitung vorerst auf die vorhandenen Gesetze gestützt werden müssen, also derzeit auf die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Datenschutzbeauftragten und Mitarbeiter in Behörden werden sich an den Normen entlang hangeln müssen und die entsprechenden Normen zur automatisierten Verarbeitung von Daten gem. Art. 4 Nr. 2 DSGVO entsprechend auslegen müssen. 

Darüber hinaus werden letztlich wohl auch Gesetzesänderungen bzw. Anpassungen folgen auf europäischer Ebene. Damit wäre zwar die rechtliche Absicherung europaweit gegeben, allerdings würden wieder viele Fragen aufkommen in Bezug auf sog. Drittländer außerhalb der Europäischen Union. Allein in der Vergangenheit gab es eine Reihe von Rechtsstreitigkeiten wie dem Schrems II Urteil.

Um den Datenschutz von Gesundheitsdaten in Zeiten von KI zu gewährleisten, müssen die Gesetze angepasst werden. | Bildquelle: Von Giovani | DATEI NR.: 401017080 

Fazit  

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass wir uns in einem dynamischen Umfeld bewegen und die Digitalisierung allmählich auch in Deutschland Fahrt aufgenommen hat bzw. die Wichtigkeit von allen Interessensgruppen erkannt wurde. Gerade mit Blick auf den demografischen Wandel und dem damit verbundenen Fachkräftemangel wird Deutschland auf die KI sogar angewiesen sein, um weiterhin ein effizientes Gesundheitswesen einwandfrei und zukunftssicher zu betreiben. 

Einzig problematisch dürfte dann die Umsetzung wieder in nationales Recht darstellen, da hier den einzelnen EU-Mitgliedsstaaten, so auch Deutschland, ein gewisser Gestaltungsspielraum bei der Umsetzung gewährt wird. 

Schließlich sollten wir uns alle vor Augen halten, dass KI uns helfen kann, die Versorgungsqualität nicht nur zu sichern, sondern auch zu verbessern und sogar die Kosten für die Versicherten senken kann. Es bleibt spannend!  

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Quellen

https://digitalzentrum-chemnitz.de/wissen/gesundheitsdaten-und-kuenstliche-intelligenz/#:~:text=Gesundheitsdaten%20sind%20besonders%20sensible%20Informationen,1%20der%20DSGVO).

https://www.activemind.de/magazin/kuenstliche-intelligenz/#verantwortlicher

https://www.datenschutzexperte.de/blog/datenschutz-im-internet/kuenstliche-intelligenz-und-datenschutz-welche-huerden-kuenftig-zu-erwarten-sind/

https://www.vdi.de/news/detail/greift-da-eigentlich-die-datenschutz-grundverordnung-dsgvo

https://www.datenschutz.rlp.de/de/aktuelles/detail/news/News/detail/neue-inhalte-zu-ki-und-chatgpt/

https://www.computerweekly.com/de/ratgeber/Wie-der-Datenschutz-die-KI-Nutzung-reguliert

  

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