Deutschlang hängt schon seit Jahren bei den Themen Digitalisierung und Datenschutz anderen Ländern hinterher. So ist Frankreich beispielsweise bei der Durchsetzung der DSGVO bzw. GDPR weitaus strenger, insbesondere wenn es um die Erfassung, Verarbeitung sowie Speicherung von personenbezogenen Daten geht. Um die Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen voranzutreiben, sind auch Anpassungen im Datenschutz nötig.
Gerade die Corona Pandemie in den letzten Jahren hat gezeigt, wie ineffizient deutsche Krankenhäuser im Vergleich zu Ihren europäischen Nachbarn operieren. Die elektronische Patientenakte sowie das E-Rezept waren ein erster Schritt, allerdings gibt es noch einiges an Potential im Bereich der Digitalisierung des Gesundheitswesens. Nach Ansicht der Ethikratsvorsitzenden Alena Buyx werde in Deutschland verstärkt auf die Risiken und zu wenig auf die Chancen der Digitalisierung im Gesundheitswesen der Fokus gelegt. Sie gab auch zu bedenken, dass mehr Datennutzung künftig notwendig sein wird, um das Gesundheitswesen effizienter zu betreiben.
Ungenutztes Potenzial im Gesundheitswesen – Die Digitalisierung
So groß wie das ungenutzte Potential im deutschen Gesundheitswesen ist, so groß sind derzeit die Defizite in diesem Bereich. Aufgrund der schleppenden Digitalisierung im Gesundheitswesen tragen die Menschen die Konsequenzen. Konsequenzen die sich durch negative Effekte auf Leben und Gesundheit vieler Menschen widerspiegeln. Diese negativen Effekte können beseitigt werden und dadurch Vorsorgemaßnahmen, Diagnosen, Therapieansätze bis hin zur Forschung optimiert werden.
Datenschutz mit der Digitalisierung in Einklang bringen – Die große Herausforderung
Datenschutz hat seine Daseinsberechtigung. Dies wird durch den bekanntesten Datenschutzvorfall im Gesundheitswesen wieder deutlich. Jüngst hatten Hacker die Gesundheitsdaten von drei Millionen Menschen gehackt. Daher ist sowohl der Datenschutz als auch die Datennutzung für die Digitalisierung und letztlich für die Gesundheit der Menschen im Gesundheitswesen unabdingbar.
Trotz der Herausforderungen gibt es noch einen Lichtblick. Deutschland hat in den letzten Jahren sehr gute Standards mit entsprechenden technischen Lösungen für sichere und verantwortungsvolle Datennutzung auf den Weg gebracht. Allerdings müssen sich diese noch in der Praxis durchsetzen und benötigen eine stetige Weiterentwicklung und Anpassung an neue Prozesse. Prävention und eine gute Patientenbehandlung werden künftig bei Datenschutzthemen an oberster Stelle stehen.
Datenschutz und Informationssicherheit sind für die Weiterentwicklung des Gesundheitswesens unverzichtbar
Grundsätzlich tragen nicht nur die Datenschützer, sondern auch Unternehmen, Kliniken sowie das Personal dazu bei, den Datenschutz sowie die Informationssicherheit zu gewährleisten. Awareness bzw. Sensibilisierungsschulungen sollten demnach regelmäßig auf den neusten Stand gebracht werden. Mitarbeitern sollten auch die Konsequenzen von Datenschutz- bzw. Informationssicherheitsvorfällen umfangreich erläutert werden. Letztlich stellen solche Vorfälle nicht nur eine Gefahr für das Unternehmen selbst dar, sondern gefährden über einen längeren Zeitraum hinweg auch den Arbeitsplatz des Mitarbeiters.
Schließlich müssen Mitarbeiter und Unternehmen aus dem Gesundheitswesen aber auch die unterschiedlichen Auslegungen der Datenschutzbehörden der Länder in Bezug auf den Umgang mit personenbezogenen Daten auf dem Schirm haben. Die Besonderheit in Deutschland ist nämlich nach wie vor, dass die Datenschutzbehörden der Länder sich zwar einheitlich in Datenschutzfragen an die DSGVO halten, diese jedoch unterschiedlich auslegen können. Daher sollten sich alle Beteiligten nicht nur über die DSGVO informieren, sondern auch über die örtlichen Behörden und deren Ansichten bzgl. den Umgang mit sensiblen Daten. Andernfalls bestünde die Gefahr, dass ein Verhalten von Mitarbeiter A in Land A ordnungsgemäß wäre und in Land B hingegen rechtswidrig. Solange die Länder die Auslegung der DSGVO nicht vereinheitlicht haben, ist hier große Vorsicht geboten. Insbesondere beim Arbeitsplatzwechsel oder Länderübergreifenden Sachverhalten.
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